05/12/2022

Musen und Kanonen.Konzert der ukrainischen Frauen in St.Karli-Kirche


Am 4. Dezember fand in Luzern ein Abendkonzert der ukrainischen Musiker Perekrestenko (Violine) und Olha Petrova (Klavier) statt.
4 Грудня, у Люцерні, відбувся вечірній концерт українських музикантів Марії Перекрестенко та Ольги Петрової.


Das Licht der beiden Kerzen am zweiten Advent und die völlige Dunkelheit des Saals. So ungewöhnlich begann eine talentierte Familie aus der Ukraine ihr Konzert in der Sankt-Karli-Kirche.
Світло двох свічок другого Адвенту та повна темрява залу. Так незвично розпочали свій концерт в церкві St. Karli талановита родина з України. 


Es war eine kleine Aktion der beiden Frauen, die ihre Musikerkollegen und alle Ukrainer, die aufgrund des russischen Angriffs heute im Dunkeln des Krieges stehen, unterstützen soll. Die Musik, die im Dunkeln klang, war besonders tragisch.
Це була маленька акція двох жінок направлена на підтримку своїх колег музикантів та всіх українців, які, внаслідок нападу Росії, сьогодні знаходяться в темряві війни. Музика, що звучала в темряві, була особливо трагічною.


Das Original war die Kombination von Maria Perekristenko mit Gesang und Geigenspiel.
Оригінальним було поєднання Марією Перекрестенко співу та гри на скрипці.







Die Werke der ukrainischen und internationalen Musikklassiker, die am Abend durchgeführt wurden, ließen niemanden im Saal gleichgültig. Dies wurde von stürmischem Applaus und Blumen für die Darsteller belegt.
Виконані на вечорі твори українських та світових музичних класиків не залишили нікого байдужим в залі. Про це свідчили бурхливі оплески та квіти виконавцям.







Der Organisator des Konzerts, Urban Frye, war sehr besorgt um die Musiker.
Дуже хвилювався за музикантів організатор та ведучий концерту Урбан Фрай. 





Der Krieg ist ein Antagonist der Musik und der Spiritualität. Aber es ist die Musik im Tempel, während des Krieges, die dieses starke Gefühl von Tragik und Absurdität dieses beschämenden Phänomens unterstreicht. Ein Phänomen, das die Menschheit noch nicht überwunden hat. Wir leben nicht in Mythen, sondern in einer tragischen Realität. Deshalb kann der schöne Gesang der Musen die primitive Kanonade der Kanonen hier nicht aufhalten.
Війна є антагоністом музики та духовності. Але, саме музика в храмі, в час війни, підкреслює це дуже сильне відчуття трагічності та абсурдності цього ганебного явища. Явища, яке досі не подолане людством. Ми живемо не в міфах, а в трагічній реальності. А тому прекрасний спів муз не може тут зупинити примітивну канонаду гармат. 



Programm
Yevhen Stankowytsch (1942): Ukrainisches Poem für Violine und Klavier.
Mykhailo Zherbin (1911-2004): Prélude.
Myroslav Skoryk (1938-2020): Tanz aus der Suite „Triptychon der Huzulen“ (aus dem Film „Feuerpferde“, 1965), Melodie (aus dem Film „High Pass“, 1981).
"Mondhelle Nacht": Ukrainisches Volkslied.
Wiktor Kosenko (1896-1938): Walzer.
Ihor Schamo (1925-1982), Dmytro Lutsenko (1921-1989): "Kyjiw, du meine Liebe".
Kostyantyn Dankewitsch (1905-1984): "Das Lied und der Tanz".
Wolodymyr Iwasjuk (1949-1979): "Ich gehe in die fernen Berge".
Taras Petrynenko (*1953) : "Ukraine".

Mariia Perekrestenko
Die Ukrainische Geigerin und Sängerin Mariia Perekrestenko wurde 1998 in Kyiv in eine Musikerfamilie hineingeboren. Schon sehr früh hat sie angefangen zu singen. Mit fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Violin- und Klavierunterricht an der Viktor Kosenko Musikschule der Stadt Kyiv. Ihren ersten Erfolg feierte sie mit 8 Jahren am
internationalen Wettbewerb „Arena Pont“ auf der Krim mit dem 1. Preis in der Kategorie Gesang. Ein Jahr darauf debütierte sie ebenfalls mit der Geige und erhielt den 3. Preis an einem städtischen Musikwettbewerb in Kyiv. Während ihres Studiums an der Musikschule und im College bei Reinhold Glière Kyiv Musikinstitut bei Andrii Fesiuk, ist Mariia Preisträgerin nationaler und internationaler Musikwettbewerbe in den Kategorien Violine («Klassischer Meridian», Kyiv, «I.C.M.U.», Odessa), Gesang («Art Premier», Kyiv) und Musiktheorie geworden. Weiter trat sie auch an Klavierfestivals auf. Gleichzeitig nahm sie privaten Jazz – Gesangsunterricht bei der in Osteuropa bekannten Star-Coachin Irma Gviniaschvili.
Das Leben führte die Musikerin in die Schweiz. Sie absolvierte ihren Bachelor und Master in Performance an der Hochschule Luzern – Musik, wo sie nun auch ihren Master in Musikpädagogik in der Violinklasse von Igor Karsko macht. Neben dem Studium ist Mariia aktives Mitglied in verschiedenen Orchestern und Kammermusik- gruppen der Schweiz («Ars Excelsis Ensemble», «Jugendsinfonieorchester Thurgau», «Junge Philharmonie Zentralschweiz»). Mit der „Lucerne Chamber Philharmony“ bestritt Mariia 2019 eine Konzertreihe in China. Sie arbeitet auch intensiv an ihrem Soloprogramm und nimmt dafür an Meisterkursen mit renom- mierten Musikern, wie Paul Cortese (Viola), Valeriy Sokolov und Tamas Vascharcheli (Geige), teil. Mariia ist nicht nur vom Konzertieren, sondern auch von der pädagogi- schen Tätigkeit begeistert. Von 2018 bis Ende 2019 hat sie Violine, Klavier und Gesang an der Schule «Skazka – Zug» in Baar, Schweiz unterrichtet. Als Sängerin, ist Mariia seit Dezember 2020 mit dem Vokalquintett „Melos“ zu hören.

Olha Petrova
Die Pianistin und Musikwissenschaftlerin Olha Petrova ist in Kyjiw (Ukraine) aufgewachsen. Ihren künstlerischen Weg begann sie an der Mykola Lysenko Spezialschule für Musik (Kyjiw) in der Klavierklasse von Genereta Pakentrigger und
Olha Lyforenko. Während des Studiums nahm sie aktiv an verschiedenen Festivals teil und hat regionale Wettbewerbe gewonnen. Weiter setzte Sie ihr Studium an der Pjotr Tchaikowsky Staatsmusikakademie in Kyjiw fort. Im Jahre 1996 schloss Olha das Masterstudium mit Auszeichnung ab, als Musikwissenschaftlerin (Klasse von Tamara Hnativ), zwei Jahre später auch, als Pianistin und Klavierpädagogin (Klasse von Olha Lyforenko).
Die Musikerin reiste 1997 nach Newport (Grossbritannien), um am VII Internationalen Klavierwettbewerb die wertvollen Erfahrungen zu sammeln. In den 2003-2005 Jahren bestritt Olha zusammen mit der Musikgruppe „SLAVE“ die Konzertreisen nach Deutschland und Frankreich. Die oben genannte Gruppe hat 2005 eine CD mit der slawischen geistlichen und klassischer europäischen Musik aufgenommen. 2004 erschien die CD „When a soul is singing”, die Olha zusammen mit ihrem Mann Andrii Hoi produziert haben.
In den 2002-2005 Jahren hat die Musikerin ihre Kenntnisse in der Musikwissenschaft in der Doktorantur an der Pjotr Tchaikowski Staatsmusikakademie vertieft. Olha hat 2006 die Doktorarbeit „Die Englische komische Oper in der Mitte des XX Jahrhunderts“ verteidigt,und ist somit Doktorin der Musikwissenschaften geworden. Sie hat 18 Publikationen in den musikwissenschaftlichen Ausgaben, nimmt regelmässig an den internationalen und nationalen Konferenzen teil. Nun unterrichtet Olha die Musikgeschichte am Reinhold Glière Kyjiw Musikinstitut. Sie arbeitet auch privat, als Klavierlehrerin. Als Pianistin konzertiert Olha regelmässig zusammen mit ihrer Tochter Mariia und ihrem Mann Andrii. Das Familientrio hat ein vielfältiges Programm.
Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine kam Olha im März 2022 in die Schweiz und tritt zusammen mit ihrer Tochter Mariia Perekrestenko an den verschiedenen Veranstaltungen und Konzerten auf.

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